- Heilbad Heiligenstadt
- Heilbad Heiligenstadt,Kreisstadt des Landkreises Eichsfeld, Thüringen, 262 m über dem Meeresspiegel, westlich vom Dün, an der Leine, 17 400 Einwohner; Kurort (seit 1929); Eichsfelder Heimatmuseum (im ehemaligen Jesuitenkolleg), Literaturmuseum Theodor Storm; in Entwicklung befindliche Kurbetrieb; mittelständisches Unternehmen der Metall- (u. a. der Automatisierungstechnik) und Plastikverarbeitung; Papierfabrik.Die dreischiffige Stiftskirche Sankt Martin (1304-1487) wurde mit einer Doppelturmfassade errichtet; Sankt Marien (14. Jahrhundert) mit einer »Schönen Madonna« (1414); spätgotische Wandmalereien in der gotischen Sankt Ägidienkirche (14. Jahrhundert); die Sankt Annen-Kapelle ist ein frühgotischer Zentralbau (nach 1300). Barockes ehemaliges Jesuitenkolleg (1739/40) mit schönem Portal; Barockschloss (1736-38); Altes Rathaus (13. Jahrhundert) und Neues Rathaus (1739).An der Stelle eines fränkischen Königshofs entstand im 9. Jahrhundert ein Stift. Die daneben wachsende Siedlung erhielt 1227 Stadtrecht. Bis 1802 gehörte Heiligenstadt zum Erzbistum Mainz, 1802 fiel es an Preußen. 1807-15 gehörte Heiligenstadt zum Königreich Westphalen, danach wieder zu Preußen und ab 1945 zur SBZ.Heiligenstadt ist Geburtsort des Bildschnitzers T. Riemenschneider.
Universal-Lexikon. 2012.